Warum eignet sich Hypnose gerade auch
bei Kindern und Jugendlichen?


Kinder nutzen ganz natürlich Trance schon intuitiv für ihre Entwicklung. Sie tauchen z. B. so tief in Spielphasen ein, dass sie nichts anderes sehen und hören. Sie bauen eine Art Störschutz auf, der keine äußeren Reize an das innere Geschehen heran lässt.

Dieser Zustand des Versinkens und Entfernens von der Außenwelt ist gleichbedeutend mit dem Zustand der Konzentration, der sich bei Kindern im Schulunterricht feststellen lässt. In beiden Fällen soll die Konzentration (Trance) dazu dienen, sich erfolgreich auf eine Sache zu konzentrieren. Neben der Fähigkeit, sich selbst leicht in Trancezustände versetzen zu können, verfügen Kinder noch über weitere Merkmale, welche die Anwendung einer erfolgreichen Hypnotherapie erleichtern. Kinder sind von Natur aus sehr neugierig und offen für neue Erfahrungen.
Auch leben sie in Bildern und auditiven Vorstellungen und können dadurch leichter einen direkten Kontakt zu ihren Emotionen herstellen. Kinder verfügen über ein sehr vereinfachtes, konkretes Denken, wodurch ihr Empfinden für Zeit sehr eingeschränkt wird. Begriffe wie Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart haben für sie keine Bedeutung, sondern sie leben im Hier und Jetzt. Diese intuitiven Fähigkeiten und Merkmale von Kindern machen eine Hypnotherapie zu einem geeigneten und effektiven Mittel für die therapeutische Arbeit mit Kindern.


Bei Kindern und Jugendlichen habe ich mich auf die folgenden psychotherapeutischen Indikationen spezialisiert:

  • Trauer
  • Selbstwertstörungen und Zukunftsängste (depressive Syndrome)
  • Ängste
  • Bettnässen
  • Aggressives Verhalten
  • Examensphobie
  • Lernstörungen










Hypnotherapie für traumatisierte Kinder


Kinder sind weitaus sensibler und verwundbarer als Erwachsene und ebenso oft - wenn nicht gar öfter- einem Trauma ausgesetzt. In der Regel werden die seelischen Belastungen von Kindern und Jugendlichen nach einem traumatischen Ereignis unterschätzt.
Psychische Traumatisierung im Kindesalter kann als eine überfordernde Lebenserfahrung für die psychische Entwicklung des Kindes verstanden werden, der es sich wehrlos, hilflos und unentrinnbar ausgeliefert fühlt.
Die psychischen Traumatisierungen bei Kindern können vielschichtig sein wie z.B. körperliche Misshandlung, sexueller Missbrauch, bestimmte Formen der Vernachlässigung, Unfälle, Verlust eines Elternteils oder eines nahen Angehörigen.
Auch stillere, scheinbar unbedeutende Geschehnisse wie z.B. Hänseleien, Ausschluss vom Spiel, Ablehnung, Demütigungen und Abwertung in der Schule oder im Freundeskreis können bei Kindern zum Einbruch des Grundgefühls von Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen führen.
In einer solchen Situation überfluten starke innere und äußere Eindrücke die kindliche Wahrnehmung.
Die Möglichkeiten für Kinder, belastende Erfahrungen psychisch abzuwehren und zu bewältigen, sind weitaus geringer als die der Erwachsenen. Situationen, die für Erwachsene noch angemessen erscheinen, können möglicherweise die Psyche eines Kindes bereits überfordern und überfluten.
Typische Anzeichen einer psychischen Überforderung bei Kindern als Folge einer schweren Traumatisierung können sein: neu auftretende Ängste wie z.B. Angst vor dem Dunklen oder Trennungsangst, Entwicklungsrückschritte in den Bereichen Sprache und Sauberkeit, Absinken der schulischen Leistungen oder Aggressivität.
Ebenso können das belastende Wiedererinnern des Erlebten, Alpträume, Störungen des Schlafes, der Konzentration und des Gedächtnisses sowie Schreckhaftigkeit und Reizbarkeit, aber auch körperliche Beschwerden wie z.B. Kopf- oder Bauchschmerzen als Anzeichen auftreten.
Die weitreichendste Folge für Kinder mit einer traumatischen Belastung ist der Verlust der Fähigkeit, die Intensität von Gefühlen und Handlungsimpulsen zu kontrollieren. Die innere Selbstregulation kann besonders leicht bei Kindern gestört werden. Diese Fähigkeit zur Steuerung innerer Zustände ist sehr wichtig und beeinflusst wiederum das Selbstbild wie auch das Bild von anderen.
Wenn bei Kindern die innere Selbstregulation nicht ausreicht, schwierige emotionale Zustände erträglich zu machen, versuchen Kinder, diese mit Hilfe von äußerem Verhalten zu regulieren. Dies können aggressive und selbstschädigende Handlungen oder Essstörungen und Süchte sein.
Sind Kinder traumatisiert, kann beobachtet werden, dass die Entwicklung der Fähigkeit, ihre tiefen Gefühle differenziert auszudrücken, oft behindert ist.
Diese Schwierigkeiten, ihre eigenen Gefühle dann in Worte zu fassen, fördern das Impulshandeln der Kinder, was wiederum dann zu Auffälligkeiten im sozialen Verhalten führt – ein Teufelskreis beginnt.
Ich wende in meiner Praxis bei traumatisierten Kindern die selbstorganisatorische Hypnotherapie an. Ich nutze die intuitiven Fähigkeiten der Kinder.

Die selbstorganisatorische Hypnotherapie nach Götz Renartz, auch als „Zauberwiesen-Strategie“ bekannt, eignet sich besonders auch für Kinder und Jugendliche, da sie die Fähigkeit besitzen, sich selbst leicht in Trancezustände zu versetzen und von Natur aus sehr neugierig und offen für neue Erfahrungen sind.
Die „Märchenwelt“ der Zauberwiese erscheint ihnen als ein spannendes Abenteuer und die therapeutische Atmosphäre wird durch eine „zauberhafte“ Atmosphäre ersetzt.
In Trance auf der „Zauberwiese“, entkoppelt von der realen Welt, fällt es Kindern leichter, die im Unterbewusstsein gespeicherten schmerzhaften Erlebnisse aufzuarbeiten.
Der Focus einer selbstorganisatorischen Hypnotherapie ist immer auf die Zukunft gerichtet und die wesentliche Zauberformel lautet: „Du bist nicht schuld!“. So entsteht für Kinder eine positive Atmosphäre, in der es ihnen leichter fällt, ihre Gefühle aufzuarbeiten.
Ich als Therapeutin diene den Kindern als Wegbegleiter auf ihrer fantasievollen Reise und unterstütze sie dabei, die Bilder und die dazugehörigen Gefühle aus der Vergangenheit hervorzuholen und sich mit ihnen versöhnlich auseinanderzusetzen.
Nach einer erfolgreichen Hypnotherapie stellen Kinder mit Erstaunen fest, wie viel Weisheit, Kreativität und Kraft in ihrem Inneren verborgen ist.
Mit neuem Selbstbewusstsein, der neu gewonnenen Stabilität und der erlernten Fähigkeit, diese neuen Ressourcen auch für sich zu nutzen, können Kinder dann gelassen und zuversichtlich den Stresssituationen der Zukunft entgegentreten.

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